2024

Workshop

Freitag, 13.09.

Argumentarium für ein neues Bürgerrecht

Organisiert von:

Institut Neue Schweiz

09.15–10.45

Weisser Saal

Volkshaus

Die Zukunft der Schweizer Demokratie steht auf dem Spiel: Ein Viertel der ständigen Wohnbevölkerung besitzt heute kein hiesiges Bürgerrecht, Tendenz steigend. Geht es so weiter, wird es 2040 ein Drittel sein. Ab wann ist eine Demokratie nicht mehr demokratisch genug?

Angesichts der Tragweite dieses Demokratiedefizits ist es erstaunlich, dass es in der politischen Öffentlichkeit in der Schweiz kaum ein Problembewusstsein hierfür gibt. Im Gegenteil: Die Themen Einwanderung und Integration bleiben gesellschaftlich umstritten, gleichzeitig hat sich die Schweiz mit ihrem Einbürgerungsrecht, das europaweit eines der restriktivsten ist, in eine demokratische Sackgasse hineinmanövriert. Oft braucht es Jahrzehnte, bis Menschen eingebürgert werden, wenn überhaupt. Legitimiert wird dieser Missstand mit der fatalen Vorstellung, beim Bürgerrecht handle es sich um etwas, das man sich als krönenden Abschluss eines nicht selten lebenslangen Integrationsprozesses verdienen müsse. Die Forschung zeigt jedoch das Gegenteil: Einbürgerung fördert Integration.

In diesem Workshop können Teilnehmer:innen nach einer kurzen Einführung zwei  Fachexpert:innen des Argumentariums in einer Lesung persönlich kennen lernen. Wir diskutieren die Beiträge anschliessend gemeinsam und gehen dabei auf gängige Bedenken und Unsicherheiten zum Thema Integration ein, die INES in einer Umfrage auf den sozialen Medien ermittelt hat:

„Wer unsere Werte nicht teilt, sollte kein Schweizer werden dürfen.“

„Es schwächt unsere Demokratie, wenn Leute leichter eingebürgert werden, die unsere Verfassung ablehnen.“

„Wer kriminell ist oder finanziell nicht selbstständig, sollte nicht eingebürgert werden.“

„Nur Grundkenntnisse in einer Landessprache reichen nicht!“

„Gute Integration muss Voraussetzung sein.“

Mit den Autor:innen: Sandra King-Savić und Stefan Manser-Egli

INES-Team und Moderation: Sabine Baier, Maria-Cecilia Quadri und Cristina Vega

Mit dem Argumentarium lanciert INES das Gespräch über ein neues, nachhaltigeres Bürgerrecht, das die Zukunft der Schweizer Demokratie sichert. Das Argumentarium für eine Neues Bürgerrecht wird herausgegeben vom Institut Neue Schweiz INES, unter der redaktionellen Leitung von Sabine Baier, Kijan Espahangizi, Sandra King-Savić, Barbara von Rütte und Tatiana Cardoso. Mit Beiträgen von: Christin Achermann, Janine Dahinden, Gianni D´Amato, Kijan Espahangizi, Rohit Jain, Sandra King-Savić, Georg Kreis, Stefanie Kurt, Barbara Lüthi, Stefan Manser-Egli, Simone Prodolliet, Barbara von Rütte, Sarah Schilliger, Stefan Schlegel. Weiterführende Infos und Argumentarium als PDF hier.